Der Mann, der wirklich liebte - Der Mann, der wirklich liebte by Hera Lind

Der Mann, der wirklich liebte - Der Mann, der wirklich liebte by Hera Lind

Autor:Hera Lind
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2010-04-19T22:00:00+00:00


Ein paar Wochen nach der Beerdigung wurde ihr Leben ein zweites Mal durcheinandergewirbelt, und diesmal würden sich die Wogen des Sturms überhaupt nicht mehr legen.

Christian, der achtzehnjährige Sohn von Röhrdanz, rief an und berichtete, seine Mutter sei nun seit Wochen nicht mehr nach Hause gekommen. Er und sein zwölfjähriger Bruder Oliver hätten kein Geld mehr und könnten sich nichts mehr zu essen kaufen.

Sofort machte Röhrdanz sich auf den Weg nach Mannheim. Diesmal wurde ihm sofort geöffnet, als er mit zwei prallvollen Tüten aus dem Supermarkt vor der Tür stand. Die Jungen sahen verwahrlost aus. Besonders Oliver wirkte so, als hätte er seit Monaten kein Badezimmer mehr von innen gesehen.

»Meine Güte! Kinder! Was ist denn hier los?«

Kopfschüttelnd ging Röhrdanz durch das Haus. Überall standen Essensreste herum und leere Flaschen. Röhrdanz riss erst mal die Fenster auf.

Das ist also von unserem Sechser im Lotto übrig geblieben, ging es Röhrdanz durch den Kopf. Die armen Kinder!

»Sie trinkt«, sagte Christian. »Sie kommt immer betrunken mit irgendwelchen Kerlen nach Hause, und dann schläft sie den ganzen Tag.«

»Aber jetzt ist sie schon seit ein paar Wochen völlig verschwunden«, fügte Oliver hinzu.

Hungrig machten sich die beiden über das Essen her, das ihr Vater mitgebracht hatte.

Sie stopften Wurst, Käse und Brot direkt aus der Verpackung in sich hinein.

»Moment mal, Jungs, ich hole euch Teller und Besteck …« Röhrdanz wischte mit einem stinkenden Lappen über den klebrigen Tisch, erkannte aber, dass seine Bemühungen keinen großen Erfolg hatten. Dieses Haus war so heruntergekommen, dass es renoviert werden musste.

»Was hat eure Mutter denn für … Männerbekanntschaften?«

»Manchmal bin ich morgens im Bad mit einem wildfremden Kerl zusammengestoßen«, meinte Christian achselzuckend. »Es sind immer wieder andere.«

Um Gottes willen, dachte Röhrdanz. Meine beiden Jungs nehme ich jetzt sofort mit.

Sie brauchen ein Zuhause, sie brauchen mich.

Und Liebe, Wärme, ein geregeltes Familienleben, vor allem Oliver. Und die gibt es. Ab sofort.

»Geht jetzt rauf und packt ein paar Sachen!« Er machte eine rasche Handbewegung, und die Jungs stürmten begeistert in ihre verwahrlosten Zimmer.

»Nimmst du uns mit? Dürfen wir zu dir?«

»Lasst mich eine Minute allein, ja?«

Er wusste, dass Angela ihn unterstützen würde.

Sie war nur selbst erst vierundzwanzig.

Er sah auf die Uhr. Ja, seine Kleine musste gerade nach Hause gekommen sein. Entschlossen griff er zum Telefon.



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